HOTSPOT BAYERN
Zu den geologisch besonders für die Nutzung der Tiefengeothermie geeigneten Regionen gehört das Bayerische Molassebecken. In den zerklüfteten Kalksteinformationen des sogenannten Oberjuras ist heißes Tiefenwasser gespeichert. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass es sich unter den kalten klimatischen Bedingungen der letzten Eiszeit vor 20.000 bis 10.000 Jahren gebildet hat und in die Oberjura Kalksteine eingeflossen ist. Diese geologische Schicht taucht von der schwäbisch-fränkischen Alb im Norden nach Süden bis unter die Alpen ab.
Weil dadurch die wasserführenden Schichten in südlicher Richtung immer tiefer liegen, nimmt auch die Temperatur im Reservoir des Oberjuras nach Süden hin zu. Die tiefste Bohrung in Bayern ist in Holzkirchen und erschließt in 5.079 Meter Tiefe eine Temperatur von 155 °C. Aktuell sind in Bayern 24 Anlagen in Betrieb. 82 Prozent der elektrischen Leistung und sogar 96 Prozent der thermischen Leistung aller Geothermieanlagen Deutschlands sind hier installiert.
Von den oberbayerischen Anlagen produzieren:
- 15 ausschließlich Wärme, maximale Temperatur bis 123 °C,
- 2 Strom (Wärmeauskopplung in Planung), maximale Temperatur bis 141 °C und
- 7 Wärme und Strom, maximale Temperatur bis 155 °C.